Bedeutung

Kriterien

Die folgenden Überlegungen und Hintergründe bilden das Gerüst für die Begutachtung der Spielsachen. In das Gesamtergebnis fließen zudem die Rückmeldungen aus der Praxiserprobung mit Kindern in Familien oder Kindertagesstätten ein. Wenn es am Ende heißt: „Von Kindern erprobt und von Fachleuten für gut befunden “, dann zeichnen wir das Spielzeug mit unserem orangefarbenen spiel gut Siegel aus.

Spielzeug wird vom Hersteller für eine bestimmte Altersgruppe konzipiert und empfohlen. Es sollte deshalb auch den Ansprüchen des Kindalters in jeder Beziehung genügen. Ein Spielzeug, das nur Kleinkinder interessiert, aber die Geschicklichkeit älterer Kinder verlangt, ist unbrauchbar und kann nur enttäuschen – das Ergebnis ist Misserfolg und Ablehnung des Spielzeugs. Kinder, die häufig solche negativen Erfahrungen machen, haben es schwer, Selbstvertrauen zu entwickeln. Es fehlen ihnen die notwendigen Erfolgserlebnisse. Auch Spielzeug, das zu wenig verlangt, führt zu Enttäuschungen und als Folge zur Ablehnung.

Fantasie und Vorstellungsvermögen können durch Spielzeug angeregt oder eingeschränkt werden. Kleinkinder entwickeln ihre Fantasie am besten mit einfachem, aber vielseitig verwendbarem Spielzeug. Ein Bauklotz kann ein bellender Hund, aber auch ein startendes Auto sein. Die entsprechenden Geräusche macht das Kind.

Spielzeug hemmt und stört Einfallsreichtum, wenn es unnötige Grenzen setzt: Fahrzeuge mit eingebautem Geräusch hindern Kinder daran, das Motorengeräusch selbst nachzuahmen. Ähnlich beschränkend wirkt jedes automatisch funktionierende Spielzeug, das kein Eingreifen erlaubt und Kinder somit zur Passivität verurteilt.

Kindern fällt es leichter jene Dinge und Themenwelten nachzuspielen, die sie selbst erleben, z. B. die Baustelle vor dem Haus oder der Campingurlaub. Spielzeug, das das Nachspielen altersgerechter Themen ermöglicht, hilft dem Kind diese Lebenserfahrungen zu vertiefen.

Die Fähigkeit, sich Dinge ohne praktische Erfahrung vorzustellen, wird erst allmählich entwickelt. Fernsehen, Computer, Bilderbücher und Erzählungen können eigene Erfahrungen nicht voll ersetzen – je jünger das Kind, umso weniger.

Die Nutzung eines Spielzeugs hängt von den Spielmöglichkeiten ab, die es Kindern bietet. Spielsachen sollten deshalb vielseitig zu verwenden oder ausbaufähig sein, über lange Zeit benutzt werden können und vorhandenes Spielzeug ergänzen. Nur dann schaffen sich Kinder immer wieder neue Spielmöglichkeiten, nur dann wird mit dem Spielzeug gespielt.

Spielzeug entwickelt das kindliche Empfinden für ästhetische Formen, harmonische Farben und schöne Gestaltung. Spielzeug in vereinfachter Form lässt Kinder das Wesentliche erkennen. Überflüssige Dekorationen lenken vom eigentlichen Spiel ab. Ähnlich ist es mit Farben: übertrieben buntes Baumaterial stört beim Bauen und Konstruieren.

Die richtige Größe des Spielzeugs hängt vom Spielzweck und vom Alter der Kinder ab. Solange sie noch ungeschickt sind, braucht es Spielzeug, bei dem sie gut zupacken können: größere Bausteine oder einen großen Ball, den sie mit beiden Armen auffangen können.

Gewicht ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl von Spielzeug: das große Lastauto aus Holz kippt nicht schnell, ist aber zu schwer, um vom Kleinkind getragen zu werden.

Spielfreude und Spielerfolg hängen von der Anzahl bzw. Menge des Spielzeugs ab. Ein kleines, aber vielseitiges und richtig ausgewähltes Spielzeugangebot ist mehr Wert als ein großer Bestand zufällig zusammen gekommener Spielsachen. Für erste Bauversuche genügen wenige Klötze, und zum Malen brauchen Kinder zunächst wenige Farben, aber sehr viel Papier.

Sichtbar und verständlich sollten Konstruktion und Mechanik des Spielzeugs für Kleinkinder sein. Der Einblick in einfache technische Zusammenhänge ist zunächst wichtiger als äußerliche Modelltreue.

Spielzeug mit unsichtbar ablaufenden Funktionen eignet sich erst für Kinder, die schon wissen, wie das Funktionieren zu Stande kommt.

Die Haltbarkeit eines Spielzeugs muss dem Spielzweck und der Dauer des Gebrauchs entsprechen. Enttäuschung über kaputtes Spielzeug ist der größte Spielverderber. Kinder lernen nur schrittweise mit ihrem Spielzeug sachgerecht, und mit empfindlichen Dingen besonders behutsam umzugehen.

Schneller Verschleiß und Verbrauch verhindern die erwünschte dauerhafte Beziehung zwischen Kind und Spielzeug. Es fehlt das Erlebnis lang anhaltender Freude an Dingen die halten was sie versprechen, und die man entsprechend gut behandelt.

Sicherheit bedeutet für jedes Spielzeug und für jedes Kind etwas anderes. Babyspielzeug muss besonders sorgfältig hergestellt und ausgewählt werden.

Absolute Sicherheit gibt es nicht. Nach und nach müssen Kinder lernen, sich gegenüber alltäglichen Gefahren richtig zu verhalten.

Aktuelle Sicherheitsnormen müssen vom Hersteller vor einer spiel gut Begutachtung bestätigt sein. Sie sind aber keine Qualitätsgarantie, sondern betreffen lediglich die in Normen festgelegten Sicherheitsanforderungen.

Wie umweltverträglich ein Spielzeug ist bewerten wir anhand mehrerer Faktoren. Dazu zählen das verwendete Material, der Energieaufwand und die Umweltbelastung bei der Produktion, beim Gebrauch und bei der Entsorgung, die Langlebigkeit des Spielzeugs, die Reparierbarkeit und Recyclingmöglichkeiten.

Auszeichnung

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