Die Entstehung von spiel gut.

Zwischen Nachkriegszeit und Wirtschaftswunder, in einer Zeit des Wiederaufbaus und Veränderung, kämpften die Menschen darum, zur Normalität zurück zu kehren. Im Hintergrund des kulturellen und künstlerischen Aufbruchs entstanden im Ulmer Museum eine Reihe von Ausstellungen, die das Schöne wieder in den Mittelpunkt stellten. Eine Ausstellung dieser Reihe sollte dem Thema „schönes Spielzeug“ gewidmet werden, aber schon während der Planung wurde klar, dass „wertvolles“- also „gutes“ Spielzeug (spiel gut) nicht nur schön und hochwertig sein sollte, sondern noch viele weitere Aspekte aus pädagogischer Sicht einfließen müssen.

In einer Arbeitsgemeinschaft der Ulmer Volkshochschule um Roderich Graf Thun (einem ehemaligen Spielzeugfabrikant) herum, wurden Eltern und Pädagogen zu diesem Thema befragt und auch Dozenten und Studenten von der 1954 neu gegründeten Hochschule für Gestaltung in Ulm arbeiteten das Thema weiter auf.

So war die Idee einer Ausstellung für gutes Spielzeug geboren und der Beginn einer neuen kritischen, unabhängigen Auseinandersetzung zum Thema Spielzeug nahm seinen Lauf!

Es kristallisierten sich 12 Kriterien heraus, die bis heute das Grundgerüst unseres – von der Wirtschaft unabhängigen (!), gemeinnützigen Vereins bilden:

12 Kriterien

• Ist das Spielzeug für die empfohlene Altersgruppe geeignet?
• Fördert das Spielzeug Fantasie und Vorstellungsvermögen?
• Knüpft das Spielzeug an altersgerechte Lebenserfahrungen?
• Bietet das Spielzeug vielfältige und fortwährende Spielmöglichkeiten?
• Wie präsentiert sich Gestaltung, Farbe und Form des Spielzeugs?
• Ist das Spielzeug zu klein, zu groß, zu leicht oder zu schwer?
• Ist die Anzahl und die Menge passend?
• Wie ist das Spielzeug und seine Mechanik konstruiert?
• Entspricht die Haltbarkeit und Lebensdauer dem Spielzweck?
• Ist das Spielzeug sicher?
• Ist das Spielzeug nachhaltig?
• Der Preis des Spielzeugs wird bei der Beurteilung nicht berücksichtigt.